Freitag, 29. Dezember 2006

"World Wide Wait"

So wars hier in einer Zeitung zu lesen. Einem taiwanischen Erdbeben haben wir den Ausfall des Internet in Malaysia zu verdanken. Ein Unterwasserkabel sei gerissen. Kaum zu glauben aber anscheinend haengt das gesamte Internet in Suedostasien von ein paar wenigen Kabeln ab.

Mittlerweile funktioniert es wieder, ist aber immer noch unglaublich langsam und laesst verwoehnte NutzerInnen verzweifeln. Deswegen gibts derzeit auch keine Bilder, Videos und jetzt erst wieder einen neuen Beitrag von uns.

Weihnachten auf Pangkor
Weihnachten auf Pangkor war wunderschoen. Wir hatten Mopeds ausgeliehen, um die kleine Insel zu erkunden und dem Trubel zu entfliehen. Auf der anderen Seite der Insel fanden wir einen einsamen Strand, den wir nur mit einer indischen Grossfamilie teilten. Diese beim Badevergnuegen zu beobachten war ein spannender Zeitvertreib. Grundsaetzlich gehen hier alle Asiaten mit voller Montur ins Wasser und bleiben meistens in Ufernaehe. Ein bisschen wirkte es bei diesen Indern wie die erste Begegnung mit dem Meer, welche selbst die Erwachsenen zu kleinen Kindern werden liess. Sie tobten, planschten, gickelten um die Wette und nicht selten schlugen sie ueber die Straenge. Nachdem eine etwas wasserscheue Frau von der aufgestachelten Gruppe nicht ueberedet werden konnte ins Wasser zu kommen, wurde sie vollgespritzt und gar mit Schlick beworfen. Den Traenen nahe fluchte und schimpfte sie, bis das Familienoberhaupt einhalt gebot. Nun beruhigte sich das Szenario wieder und wir wendeten unsere sonnenstrapazierten Luxuskoerper.
Auf dem Rueckweg, wir fuhren gerade mit unserem Moped ueber eine Geschwindigkeitsdrossellungsschwelle, kamen wir unerwartet ins Schlingern. Das Hinterrad war platt. Erschrocken, aber ohne Sturz brachten wir das altersschwache Gefaehrt zum stehen, gluecklicherweise kurz vor dem Ort, in dem wir es geliehen hatten.

Der Weihnachtsabend war lecker und beschaulich. Nach dem x-mas BBQ in unserem Hostel haben wir uns gemeinsam mit Jean-Laurent in Haengematten gelegt und sind lediglich fuer das aller Noetigste (Bier holen und Toilettengaenge) aufgestanden. Etwas von den uebrigen Urlaubern abgegrenzt beobachteten wir ihr Treiben. Sie haben gesoffen, geredet und gesungen. Als dann auch noch gezaubert und eine Runde Hackisack (zaehlt halt doch zum aller Noetigsten!) gespielt wurde, erhob sich Horst doch auch nochmal aus seiner Haengematte, um kurz darauf wieder in ihr zu versinken. Dann war es soweit, ein Countdown wurde heruntergezaehlt, "three, two, one, merry Christmas!" und man lag sich in den Armen. Kleine Geschenke wurden verteilt und Nettigkeiten ausgetauscht. Anschliessend animierte eine Daenin, einem daenischen Brauch entsprechend, zu einem Kreistanz um den "Weihnachtsbaum" (hier keine Edeltanne, sondern eher eine Bananenstaude), den sie mit einem in ihrer Muttersprache gesungenen Weihnachtslied begleitete.
Kaum zu glauben und wahrscheinlich nur wegen der Moskitos, schafften wir es doch noch aus den Haengematten in unser Doppelbett.

Kuala Lumpur
Nach einem problemlosen und eher komfortablen Reisetag erreichten wir Kuala Lumpur wie vorher angekuendigt um Punkt 15 Uhr. Schnell haben wir eine zentral gelegene und guenstige Unterkunft gefunden. Kameleon heisst sie und wird von Einheimischen und Budgettouristen (wie man uns bisweilen bezeichnet) besucht. Wir haben ein schoenes Zimmer mit dem wir den sechs Uebernachtungen freudig entgegensehen, viel Zeit fuer die Hauptstadt Malaysias. Bisher gefaellt es uns sehr gut und wir geniessen die Vorzuege einer "Grossstadt". Gleich am ersten Tag besuchten wir den wohl spektakulaersten "place of interest", die "Petronas Twin Towers", das mit 451,9 Metern ehemals hoechste Gebaeude der Welt. Die Architektur beruht auf islamischer Symbolik. Die voellig identischen Tuerme haben die Form eines Achtstern, wobei sich Zacken und Halbkreise abwechseln. Wir nutzten die Kulisse fuer eine groessere Fotosession, die sich ueber die Abenddaemmerung hinaus bis in die Naht zog. Nach einem echten Kaffee und einem ausgedehnten Sushi machten wir uns wieder auf den Heimweg. Auf der hosteleigenen Hinterhofterrasse genossen wir dann den billig erstandenen "Calipso Rum" in Form eines moechtegern cuba libre, ohne Limettensaft und anfaenglich auch ohne Eis. Zum Glueck entdeckte Uschi dann noch ein paar Eiswuerfel und so war der "Cocktail" dann doch noch einigermassen geniessbar. Seine Wirkung verfehlte er in keinem Fall und wir sanken etwas angeduselt gegen 2 Uhr in unsere Betten.
Am zweiten Tag liefen wir unsere Fuesse wund. Eigentlich liefen wir ziellos durch die Stadt und erkundeten sie zu Fuss. Abends sortierten wir die gewonnenen Eindruecke und pflegten unsere Blasen. Ausserdem hiess es Abschied nehmen von unserem Reisepartner Jean-Laurent, denn seine Maschine in die franzoesische Schweiz sollte schon frueh am naechsten Morgen gehen. Lange sassen wir noch zusammen, tauschten Geschenke (vielen Dank nochmal fuer das sagenumwobene "Antibrumm", das Desinfektionsspray, den Handcleaner und den Reisewecker.), tranken Tiger und liessen die gemeinsame Zeit revue passieren.
Der dritte Tag war gepraegt von Besorgungen. Neben einem lange gewollten Batiktuch, das als Bade- bzw. Strandtuch und gleichzeitig als Bettdecke vielseitig eingesetzt werden wird, sollte auch eine praktische Umhaengetasche angeschafft werden. Nach langem Suchen und einigen Kilometern spaeter wurden wir dann im Central Market fuendig. Ein blaues Batiktuch ist es geworden und die Tasche ist ein gruenes Billabongplagiat. Das Abendessen nahmen wir in Chinatown zu uns. Zum Auftakt gabs hervoragendes frittiertes Huhn suesssauer mit "Economy Reis" und zweierlei Gemuese (5 Ringgit) und dazu ein neues malayisches Bier (660 ml) namens "Skol" (13,50 Ringgit). Der Name liess uns auf Carlsberg schliessen und das Etikett bestaetigte die daenische Aufsicht des passablen Gebraeus. Es folgte eine etwas mikrig geratene Portion frittierte vegetarische Nudeln (4 Ringgit), die von einem grossen frisch gepressten Orangensaft (4 Ringgit) begleitet wurden. Den Nachtisch nahmen wir an einer der unzaehligen Strassenbuden in Form von Satay-Huhnspiesschen (5 Ringgit) zu uns.
Heute am vierten Tag sind wir extra frueh aufgestanden, um zwei der limitierten und begehrten Tickets fuer die "Towerbridge" (Vorsicht: weiterer "place of interest" und Verbindung der beiden Tuerme) zu ergattern. Leider hatten diese Idee unzaehlige andere Touristen. Wir hatten wenig Lust uns in die scheinbar endlose Schlange einzureihen und zogen ein europaeisch anmutendes Fruehstueck vor. Es gab Schokomuffins und -Croissant mit einem echten Kaffee.

"minutes away from the hustle and bustle of the city,..."

...wie in dem sehr hilfreichen Stadtplan angekuendigt, befindet sich der "Kuala Lumpur Lake Garden" mit seinen unzaehligen Attraktionen. Wir entshieden uns fuer einen Vogelzoo (dem in Superlativen denkenden Reisenden sei gesagt, es ist der weltweit groesste ueberdachte seiner Art!) Danach besuchten wir ein islamisches Kunstmuseum.

Morgen wollen wir noh einen Anlauf nehmen, um doch noch die Bruecke zu ueberqueren, um danach an einem der Seen im "Lake Garden" ausszupannen. Auf dem Rueckweg wollen wir uns ein wenig im japanischen Skulpturengarten umsehen.

Euch allen einen guten Rutsch und ein tolles Jahr 2007!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

happy new year Amigos !

gute Reise und gut amüsieren !

Jean-Laurent