Sonntag, 31. Dezember 2006

Uschi als Touristenattraktion




Oft versuchen wir Bilder von den Menschen zu knipsen, die wir auf unserer Reise sehen, um das alltaegliche Leben in den Laendern festzuhalten. Dabei fuehlen wir uns nicht selten unwohl. Verletzen wir ihre Privatssphaere und wie wuerden wir es finden, einfach fotografiert zu werden?


Fuer eine Gruppe maennlicher Inder scheinen sich diese Fragen wohl eher nicht zu stellen. Ohne Vorgeplaenkel fragt einer von ihnen Uschi, ob er ein Foto mit ihr zusammen machen duerfe. Sie versteht nicht ganz, denkt aber sie soll ein Foto von der Gruppe machen und greift nach der Kamera. Der Irrtum haelt nicht lange vor, denn die Kamera wird auf sie gerichtet, der Inder rueckt sich ins rechte Licht und nimmt die Fotoposition neben ihr ein. Voellig perplex dreht sich Uschi schon zum weitergehen, da moechte ein anderer auch und laesst sich ebenfalls neben ihr ablichten. Dann bedanken sie sich noch freundlich, verschwinden um die Hoehlenecke der Batu-Cave-Kunstgalerie und Uschi wird mit ihren Gefuehlen alleine zurueckgelassen.

Samstag, 30. Dezember 2006

Krummhornquartett

Endlich ist es soweit. Die vier Krummhoerner spielen Weihnachtslieder. Merkt Euch diesen Namen, aufgehende Sterne am Heimatmelodienhimmel.
Wir haben uns sehr ueber den musikalischen und kommoediantischen Hochgenuss gefreut. Wir fiebern jetzt schon dem naechsten Auftritt entgegen und sind gespannt welche Instrumente dann aus dem Musikzimmer benutzt werden. Die Logenplaetze wuerden wir uns gerne reservieren.

Freitag, 29. Dezember 2006

"World Wide Wait"

So wars hier in einer Zeitung zu lesen. Einem taiwanischen Erdbeben haben wir den Ausfall des Internet in Malaysia zu verdanken. Ein Unterwasserkabel sei gerissen. Kaum zu glauben aber anscheinend haengt das gesamte Internet in Suedostasien von ein paar wenigen Kabeln ab.

Mittlerweile funktioniert es wieder, ist aber immer noch unglaublich langsam und laesst verwoehnte NutzerInnen verzweifeln. Deswegen gibts derzeit auch keine Bilder, Videos und jetzt erst wieder einen neuen Beitrag von uns.

Weihnachten auf Pangkor
Weihnachten auf Pangkor war wunderschoen. Wir hatten Mopeds ausgeliehen, um die kleine Insel zu erkunden und dem Trubel zu entfliehen. Auf der anderen Seite der Insel fanden wir einen einsamen Strand, den wir nur mit einer indischen Grossfamilie teilten. Diese beim Badevergnuegen zu beobachten war ein spannender Zeitvertreib. Grundsaetzlich gehen hier alle Asiaten mit voller Montur ins Wasser und bleiben meistens in Ufernaehe. Ein bisschen wirkte es bei diesen Indern wie die erste Begegnung mit dem Meer, welche selbst die Erwachsenen zu kleinen Kindern werden liess. Sie tobten, planschten, gickelten um die Wette und nicht selten schlugen sie ueber die Straenge. Nachdem eine etwas wasserscheue Frau von der aufgestachelten Gruppe nicht ueberedet werden konnte ins Wasser zu kommen, wurde sie vollgespritzt und gar mit Schlick beworfen. Den Traenen nahe fluchte und schimpfte sie, bis das Familienoberhaupt einhalt gebot. Nun beruhigte sich das Szenario wieder und wir wendeten unsere sonnenstrapazierten Luxuskoerper.
Auf dem Rueckweg, wir fuhren gerade mit unserem Moped ueber eine Geschwindigkeitsdrossellungsschwelle, kamen wir unerwartet ins Schlingern. Das Hinterrad war platt. Erschrocken, aber ohne Sturz brachten wir das altersschwache Gefaehrt zum stehen, gluecklicherweise kurz vor dem Ort, in dem wir es geliehen hatten.

Der Weihnachtsabend war lecker und beschaulich. Nach dem x-mas BBQ in unserem Hostel haben wir uns gemeinsam mit Jean-Laurent in Haengematten gelegt und sind lediglich fuer das aller Noetigste (Bier holen und Toilettengaenge) aufgestanden. Etwas von den uebrigen Urlaubern abgegrenzt beobachteten wir ihr Treiben. Sie haben gesoffen, geredet und gesungen. Als dann auch noch gezaubert und eine Runde Hackisack (zaehlt halt doch zum aller Noetigsten!) gespielt wurde, erhob sich Horst doch auch nochmal aus seiner Haengematte, um kurz darauf wieder in ihr zu versinken. Dann war es soweit, ein Countdown wurde heruntergezaehlt, "three, two, one, merry Christmas!" und man lag sich in den Armen. Kleine Geschenke wurden verteilt und Nettigkeiten ausgetauscht. Anschliessend animierte eine Daenin, einem daenischen Brauch entsprechend, zu einem Kreistanz um den "Weihnachtsbaum" (hier keine Edeltanne, sondern eher eine Bananenstaude), den sie mit einem in ihrer Muttersprache gesungenen Weihnachtslied begleitete.
Kaum zu glauben und wahrscheinlich nur wegen der Moskitos, schafften wir es doch noch aus den Haengematten in unser Doppelbett.

Kuala Lumpur
Nach einem problemlosen und eher komfortablen Reisetag erreichten wir Kuala Lumpur wie vorher angekuendigt um Punkt 15 Uhr. Schnell haben wir eine zentral gelegene und guenstige Unterkunft gefunden. Kameleon heisst sie und wird von Einheimischen und Budgettouristen (wie man uns bisweilen bezeichnet) besucht. Wir haben ein schoenes Zimmer mit dem wir den sechs Uebernachtungen freudig entgegensehen, viel Zeit fuer die Hauptstadt Malaysias. Bisher gefaellt es uns sehr gut und wir geniessen die Vorzuege einer "Grossstadt". Gleich am ersten Tag besuchten wir den wohl spektakulaersten "place of interest", die "Petronas Twin Towers", das mit 451,9 Metern ehemals hoechste Gebaeude der Welt. Die Architektur beruht auf islamischer Symbolik. Die voellig identischen Tuerme haben die Form eines Achtstern, wobei sich Zacken und Halbkreise abwechseln. Wir nutzten die Kulisse fuer eine groessere Fotosession, die sich ueber die Abenddaemmerung hinaus bis in die Naht zog. Nach einem echten Kaffee und einem ausgedehnten Sushi machten wir uns wieder auf den Heimweg. Auf der hosteleigenen Hinterhofterrasse genossen wir dann den billig erstandenen "Calipso Rum" in Form eines moechtegern cuba libre, ohne Limettensaft und anfaenglich auch ohne Eis. Zum Glueck entdeckte Uschi dann noch ein paar Eiswuerfel und so war der "Cocktail" dann doch noch einigermassen geniessbar. Seine Wirkung verfehlte er in keinem Fall und wir sanken etwas angeduselt gegen 2 Uhr in unsere Betten.
Am zweiten Tag liefen wir unsere Fuesse wund. Eigentlich liefen wir ziellos durch die Stadt und erkundeten sie zu Fuss. Abends sortierten wir die gewonnenen Eindruecke und pflegten unsere Blasen. Ausserdem hiess es Abschied nehmen von unserem Reisepartner Jean-Laurent, denn seine Maschine in die franzoesische Schweiz sollte schon frueh am naechsten Morgen gehen. Lange sassen wir noch zusammen, tauschten Geschenke (vielen Dank nochmal fuer das sagenumwobene "Antibrumm", das Desinfektionsspray, den Handcleaner und den Reisewecker.), tranken Tiger und liessen die gemeinsame Zeit revue passieren.
Der dritte Tag war gepraegt von Besorgungen. Neben einem lange gewollten Batiktuch, das als Bade- bzw. Strandtuch und gleichzeitig als Bettdecke vielseitig eingesetzt werden wird, sollte auch eine praktische Umhaengetasche angeschafft werden. Nach langem Suchen und einigen Kilometern spaeter wurden wir dann im Central Market fuendig. Ein blaues Batiktuch ist es geworden und die Tasche ist ein gruenes Billabongplagiat. Das Abendessen nahmen wir in Chinatown zu uns. Zum Auftakt gabs hervoragendes frittiertes Huhn suesssauer mit "Economy Reis" und zweierlei Gemuese (5 Ringgit) und dazu ein neues malayisches Bier (660 ml) namens "Skol" (13,50 Ringgit). Der Name liess uns auf Carlsberg schliessen und das Etikett bestaetigte die daenische Aufsicht des passablen Gebraeus. Es folgte eine etwas mikrig geratene Portion frittierte vegetarische Nudeln (4 Ringgit), die von einem grossen frisch gepressten Orangensaft (4 Ringgit) begleitet wurden. Den Nachtisch nahmen wir an einer der unzaehligen Strassenbuden in Form von Satay-Huhnspiesschen (5 Ringgit) zu uns.
Heute am vierten Tag sind wir extra frueh aufgestanden, um zwei der limitierten und begehrten Tickets fuer die "Towerbridge" (Vorsicht: weiterer "place of interest" und Verbindung der beiden Tuerme) zu ergattern. Leider hatten diese Idee unzaehlige andere Touristen. Wir hatten wenig Lust uns in die scheinbar endlose Schlange einzureihen und zogen ein europaeisch anmutendes Fruehstueck vor. Es gab Schokomuffins und -Croissant mit einem echten Kaffee.

"minutes away from the hustle and bustle of the city,..."

...wie in dem sehr hilfreichen Stadtplan angekuendigt, befindet sich der "Kuala Lumpur Lake Garden" mit seinen unzaehligen Attraktionen. Wir entshieden uns fuer einen Vogelzoo (dem in Superlativen denkenden Reisenden sei gesagt, es ist der weltweit groesste ueberdachte seiner Art!) Danach besuchten wir ein islamisches Kunstmuseum.

Morgen wollen wir noh einen Anlauf nehmen, um doch noch die Bruecke zu ueberqueren, um danach an einem der Seen im "Lake Garden" ausszupannen. Auf dem Rueckweg wollen wir uns ein wenig im japanischen Skulpturengarten umsehen.

Euch allen einen guten Rutsch und ein tolles Jahr 2007!

Samstag, 23. Dezember 2006

Weihnachtsgruesse

Allen ein frohes und harmonisches Weihnachtsfest. Lasst euch reich beschenken.
Wir lassen uns auf der Insel Pangkor die Sonne auf die weissen Aersche scheinen. Mit uns baden und sonnen sich wahrscheinlich alle Einwohner Malaysias, die gerade bis zum 25.12. frei haben, auf der aus allen Naehten platzenden Urlaubsinsel.
Heute wollen wir uns Mopeds leihen, um die Insel zu erkunden und nach einem ruhigen Plaetzchen Ausschau zu halten. Das x-mas BBQ mit Fisch, Krabben und Huhn ist schon vorbestellt (in unserem Hostel). Wir denken an euch und ein, zwei, drei, vier kuehle Tiger auf euch.

Taman Negara

Der Nationalpark Taman Negara ist der aelteste Regenwald der Welt und damit natuerlich ein Superlativ. Fuer uns selbstverstaendlich ihn trotz Regenzeit zu erkunden. Schnell haben Jean-Laurent und wir drei weitere Reisende mit dem gleichen Vorhaben kennengelernt. Ein Paerchen aus Neuseeland und ein Englaender wollten mit uns eine dreitaegige Dschungeltour auf eigene Faust unternehmen. Doch an offizieller Stelle wurde es uns verboten die ausgesuchte Route ohne Guide zu gehen.
Also suchten wir uns widerwillig einen Guide. Allerdings nur fuer die ersten beiden Tage, da wir danach wieder in guidefreier Zone sein wuerden und Geld sparen konnten.

Nach einem obligatorischem Bananapancake und dem frisch gepressten O-Saft starteten wir mit einem Bananenboot flussaufwaerts. Nach 30 km gingen wir an Land. Das Boot machte kehrt und wir waren mit unserem Guide, der noch einen Schueler dabei hatte, auf unsere Fuesse angewiesen.

Zuerst dachten wir die Guidepflicht sei reine Geldmache. Schnell aber merkten wir, dass die Regenzeit und der dichte Dschungel Ortskenntnisse unumgaenglich machen. umgekippte Baeume, Fluesse und Abzweigungen erschwerten die Orientierung. Dazu zeigte er uns Essbares, versteckte Hoehlen und konnte einige andere Fragen beantworten.

Die erste Nacht verbrachten wir in einer riesigen Hoehle, mit uns einige hundert Fledermaeuse. Normalerweise uebernachten dort Elefanten oder Tiger. Das entfachte Lagerfeuer sollte unseren alleinigen Anspruch auf diese gemuetliche Schlafstaedte unterstreichen.

Nach einem Bad im nahegelegenen Fluss ging es weiter. Mittlerweile waren wir und unsere Sachen vom Schweiss, dem Regen und der Luftfeuchtigkeit voellig durchnaesst. Nach ein paar km schreckte der Guide mit einem Mal zurueck. Eine knallrote Schlange kreuzte den Weg. Zum Glueck war sie ebenso erschreckt und verkroch sich nun in einem Insektenbau, denn ihr Biss, so bemerkte der Guide, kann einen Menschen in ein paar Minuten toeten. Vorsichtig erhaschten wir noch einen Blick durch eine Oeffnung des Insektenbaus, bevor wir die Wanderung fortsetzten.

An dem Observatorium angekommen, in dem wir die zweite Nacht verbringen sollten, verabschiedeten wir uns von den beiden Guides. Zum Abendessen gab es Instantnudeln, Hauptnahrungsmittel der Dschungeltour. Danach legten wir uns auf die Lauer. Dort wurden schon oft Elefanten, Tapire und Tiger gesehen. Wir sollten nichts zu Gesicht bekommen, ausser eine eher haeufige Gattung, ein australisches Geschwisterpaar. Laut groehlend trampelten sie in die gespannte Stille unserer Gruppe. Kaum durch die Tuer suchten sie bruellend nach Kartenspielpartnern. Nach ein paar lauten Runden Arschloch, einem leicht verstaendlichen Kartenspiel, wollten die Beiden sich nun auf die Lauer legen. Nun durfte kein Mucks mehr von sich gegeben werden ohne ein erbostes "pst" zu empfangen. Mit Chips und Taschenlampen bewaffnet, mit denen sie die nun im dunkeln gelegene Wasserstelle ausleuchteten, wunderten sie sich, dass die Tiere lieber in ihren Verstecken blieben.

Die ungemuetliche Nacht, da die Australier entweder quatschten, mit ihren Taschenlampen herumfuchtelten oder schnarchten, war viel zu frueh zu Ende. Um 5 in der Frueh fingen sie an zu packen, um ihr am Vortag bestelltes Boot zu erreichen. An schlafen war nicht mehr zu denken. Hier spaltete sich unsere Gruppe. Der Englaender schloss sich den Beiden an, da er sich mit dem Trinkwasser verkalkuliert hatte. Die beiden Neuseelaender liessen sich ein Boot bestellen und wollten ebenfalls die Tour hier beenden. Nun waren wir wieder zu dritt.

Mit nur einem Liter Wasser machten wir uns auf die verbleibenden 12 km. Der Weg war noch matschiger und unsere Sachen trieften, da es die ganze Nacht heftig geregnet hatte. Als wir erschoepft das Resort erreichten, tranken wir erstmal ein paar Liter Wasser. Die kuehle Cola war eine Geschmacksexplosion. Nach einer Dusche streiften wir uns frische und trockene Klamotten ueber und gingen in eines der schwimmenden Restaurants auf dem Fluss. Unglaublich was so ein kleines bisschen Entbehrung fuer Folgen haben kann. Das ausgedehnte Mal schmeckte wie schon lange nicht mehr.

Etwa zwei Stunden nach unserer Ankunft malte sich Jean-Laurent aus was wohl aus den anderen geworden sei. Ob sie schon abgereist waren? Da kamen sie in voller Montur, durchnaesst und schlammig das Flussufer entlanggelaufen. Nach hastigen Schluecken Wasser erzaehlten sie vom Warten auf das bestellte Boot. Nach zwei Stunden traten auch sie den Rueckweg zu Fuss an. Sie hatten keinen Schluck Wasser und nichts zu essen mehr bei sich. Ihre geliehenen Isomatten, die Schlafsaecke und den Kocher hatte Horst eingepackt, da er ein relativ hohes Pfand hinterlassen hatte und alles gemeinsam zurueckgeben wollte (Hier bemerkten wir, dass schwimmende Haeuser ganz schoen tricky sein koennen, denn wir mussten lange suchen, bis wir die neue Position des Verleihers ausgemacht hatten). Vom Englaender und den Australiern haben wir bis dato nichts mehr gehoert!

Bilder werden hoffentlich noch ein paar nachgereicht. Die anderen wollen uns ihre zur Verfuegung stellen, da unsere beiden Akkus nicht aufgeladen waren und die Kamera lediglich am Anfang funktionierte.

Mittwoch, 20. Dezember 2006

daran gewoehnt man sich wohl nie

Bisher waren wir in Singapore und Malaysia unterwegs. Singapore hat sich von Malaysia nach der Erfindung des Autos und dem dazugehoerigen Strassenverkehr abgespaltet. Die Kolonialisierung durch die Englaender hat den Linksverkehr in beiden Laendern etabliert. Vom Prinzip her haben wir ihn verstanden, alles andersherum eben, aber in der Praxis will es uns einfach nicht gelingen uns ihm gemaess zu verhalten. Grundsaetzlich schauen wir automatisch erst nach links. Jetzt verstehen wir endlich warum man uns im Kindesalter beigebracht hat nach links und rechts zu schauen.

Eine weitere Sache an die wir uns wohl nie gewoehnen weren oder wollen: Beide Laender sind muslimisch gepraegt und daher dem Alkohol eher abgeneigt. Zum Glueck gibt es ueberall auf der Welt Suender und wir haben ab und zu die Gelegenheit ein kuehles Tiger aus der Dose zu geniessen.

Dienstag, 19. Dezember 2006

Leeches, little Bastards!

Wir wurden gewarnt. Der Regenwald im Nationalpark Taman Negara ist gerade in der Regenzeit bekannt fuer die kleinen Biester. Aber das es so schlimm sein wuerde konnte ja keiner ahnen. Nach nur ein paar Kilometern hatte der erste Blutegel sein Werk vollbracht. Uschi war angezapft worden.

Verschwitzt drehte sie sich zu Horst um und zeigte ihm ihre blutige Hand. Keine Wunde zu sehen; muss wohl ein kleiner Schnitt sein. Doch dann bemerkten sie einen dunkelroten Fleck auf Uschis Hose (rechter Oberschenkel). Eine blutende kleine Wunde die das Bluten nicht mehr aufhoeren wollte.

Am Ende hatten wir mehr als 15 Ansaugwunden zu verzeichnen und einige kleinere Bisse.
Diese Tiere, die eigentlich keiner braucht (wenn doch lasst es uns wissen), warten gegen Himmel ausgestreckt geduldig auf Waermewquelle. Sobald sie ein Opfer ausgemacht haben kleben sie an ihm. Sie wuerden sich lieber zerteilen lassen, bevor sie aufhoeren zu saugen. Sie zu toeten ist so gut wie unmoeglich, sie sind sehr resistent. Nur mit Muehe kann man sie wegschnicken. Wenn sie genug gesaugt haben, lassen sie aber auch selbst von einem ab. Die zurueckbleibende Wunde blutet aber weiter. Sie scheinen einen Blutverduenner zu nutzen. Die Wunden hoeren erst nach 15-20 min wieder auf zu bluten.

Das war aber nur eine von vielen tollen Erfahrungen die wir im Dschungel gemacht haben. Aber dazu bald mehr. Ein paar Fotos koennt ihr aber jetzt schon hier bestaunen.

Freitag, 15. Dezember 2006

Reisebilder

Reisebilder stellen wir immer unter Uschi & Horst Pix online.

Von Mersing nach Kluang

Die Busfahrt in einem "local bus" koennt ihr hier nachempfinden.
Von Tioman setzten wir wieder nach Mersing ueber. Weiter ging es in die Industriestadt Kluang, die in keinem Reisefuehrer auftaucht obwohl sie geschaetzt sau gross ist (100.000 EinwohnerInnen). Mit der Nachtbahn fuhren wir bis nach Jernatut. Bei wenig und dauernd unterbrochenem Schlaf bei Neonlicht kamen wir um 5.30 Uhr in der Fruehe an und nahmen ein Taxi zum Bootsanleger. Dort hatten wir noch 3 Stunden Wartezeit. Zum Fruehstueck gabs frittierte Nudeln und einen gruenen Pfannkuchen mit einer undefinierbaren suess-salzigen Kokosfuellung, lecker wars! Mittlerweile sind wir nach dreistuendiger Bananenbootfahrt in einem kleinen Ort am Eingang des Nationalparks angekommen. Morgen wollen wir eine mehrtaegige Tour in den "aeltesten Regenwald" der Welt beginnen.

Tioman

Froh, die singalesische fensterlose Neonroehrenromatik hinter uns gelassen zu haben, schliefen wir die Woche in einem Chalet, mit Badezimmer, Air-con und selbstverstaendlich Fenster wie eine Koenigin und ein Koenig auf der Insel Tioman. Beguenstigt durch die Nebensaison konnten wir den Preis auf 40 Ringgit (weniger als 10 Euro) die Nacht runterhandeln. Tioman wurde in die 10 schoensten Inseln der Welt gewaehlt, was wir nur unterstuetzen koennen. In der Hauptsaison scheinen die Bedingungen einem Tauchparadies angemessen. Die faszinierenden Korallenriffe, das tuerkisblaue Wasser und die vielseitige Unterwasserwelt konnten wir aber auch beim Schnorcheln erleben. Highlight war wohl das Schnorcheln mit einigen Riffhaien die uns bis zu 1,5
Metern gross erschienen. Trotz der Nebensaison und dem Monsun hatten wir herrliches Wetter und die Insel fuer uns.
Auf der Ueberfahrt (hier noch ein Video von der Ankunft) lernten wir Jean-Laurent, einen franzoesischen Schweizer kennen (die Verstaendigung gelingt nur auf Englisch). Gemeinsam verbrachten wir unsere Tage am Strand oder damit frischgepresste Saefte zu trinken.
Die Insel liegt im chinsesischen Meer und besteht zu 99 % aus bergigem Dschungel und das verbleibende Prozent ist weisser Sandstrand. Gemeinsam mit Jean-Laurent durchquerten wir die Insel von der West- zur Ostkueste. Auf der 5-Stunden-Tour verloren wir mehrere Liter Wasser und drangen tief in den Dschungel vor. Dabei wurden wir ZeugInnen eines Naturereignisses. Wir entdeckten eine Abflugrampe von fliegenden Ameisen, die zu ihrem Bau zwischen einem riesigen Felsen und einem nicht weniger riesigen Baum fuehrte. Auf der Insel leben viele Affen, Warane und andere Echsen, Schlangen sowie Schmetterlinge in allen erdenklichen Farben und Groessen.
Hier findet ihr unsere Fotos von Tioman.

Sonntag, 10. Dezember 2006

Grenzerfahrung am ersten Reisetag


Heute haben wir das Reisen erst richtig begonnen. Aus Singapore, "Asien light " oder auch "Asien fuer AnfaengerInnen" genannt (ein Nachtrag zu Singapore folgt in den kommenden Tagen) sind wir an die Ostsuedkueste von Malaysia in den kleinen Ort Mersing gefahren. Ein schlechter Tag um die Grenze zu passieren, denn geschaetzte 1.000.000.000 Singalesen hatten den gleichen Plan. Allerdings wollten sie im Nachbarland billig einkaufen und nicht reisen. Doch wie ein Inder auf Geschaeftsreise Marlene berichtete nicht nur einkaufen, sondern auch billiger poppen. Derweil fungierte Bastian als wandelnde Informationssaeule. Beim ausfuellen der Einreisepapiere etwas neben den Schlangen stehend wurde er von zwei Philippinerinnen danach gefragt, ob es in Ordnung sei, dass sie Geld zahlen muessen, um einreisen zu duerfen. Etwas verunsichert verwies er an die Malayische Polizeistation direkt neben ihm. Die Grenze war jedenfalls brechend voll, so dass wir eineinhalb Stunden in praller Mittagshitze, voll bepackt in einer draengelnden Menschenmasse auf einen Einreisestempel warteten. Aber die untertriebenen 5-6 Liter Wasser, die wir in Form von Schweiss verloren haben, spendeten wir gerne dem Niemandsland (aus Singapore ausgereist und noch nirgends eingereist), denn als Gegenleistung bekamen wir einen Einblick in die Verhaltensweisen der unterschiedlichsten Menschen. Mit uns draengten sich VietnamesInnen, InderInnen, SingalesInnen, ThailaenderInnen, KambodschanerInnen, etc. in 6 langen Schlangen. Dabei ging es meist friedlich zu und Muetter mit schreienden Babys wurden vorgelassen. Allerdings kam es auch immer wieder zu Wortgefechten in denen Reihenfolgen und Regeln ueber korrektes Anstehen ausgetauscht wurden.
Nur schade, dass an der Grenze keine Fotos erlaubt waren.

Am Anfang war eine Reise und es folgte der Blog "Uschi und Horst",...

...eingerichtet, um alle an unserer Reise teilhaben zu lassen.
Hier wollen wir von Erlebtem berichten, Geschichten erzaehlen und Details beschreiben.