Mittwoch, 28. Februar 2007

Gemuetliches Kleinstadtflair

Das UNESCO- Welterbe Luang Phabang und wie beschrieben gemuetliche Staedtchen mit vielen kulinarischen und kulturellen Annehmlichkeiten haben wir sehr genossen. Ein paar Souvenirs auf dem Nightmarket erstanden, mit zwei Raedern eine kulturell anspruchsvolle Radtour gemacht, die auf dem Berg "Phousi" mit gleichnamigem Tempel zwecks Sonnenuntergangsgruppentreffen endete, deutschsprachige Lektuere ertauscht und lecker Essen gewesen.

Da wir den Reisefuehrer schon laenger nicht mehr zu Rate gezogen haben war uns die allgemeine Beliebtheit des Berg wie auch Wat Phousi gar nicht bewusst. Der Berg erhebt sich mitten im Stadtkern, gibt an der Spitze einen Blick auf die goldenen Kupeln des Tempels frei und verspricht einen herrlichen Rundumblick auf die Stadt, die Fluesse, die Palmenwaelder und die in der Ferne liegenden Berge. Als wir im Schein der letzten Sonnenstrahlen oben ankamen erkannten wir, dass dieser Gedanke schon gedacht wurde und vermutlich im Lonely Planet niedergeschrieben steht. Nichts desto trotz war es ein herrlicher Anblick und die Romantik war zum greifen.

Ein weiteres grosses Kapitel war das Internet. Nach der multimedialen Durststrecke im Norden von Laos freuten wir uns die Daten der randvollen Kameraspeicherkarte auf die Memorysticks zu transferieren, um Platz fuer neue Bilder zu schaffen, die Photos bei Flickr hochzuladen, eMails zu schreiben und die ("...ole, ole, Eintracht Frankfurt ole...") Fussballergebninsse nachzuschauen. Die Verbindungen sind allerdings mau und es kostet viel Zeit und Nerven, so dass wir einen Tag des Luang Phabang Aufenthalts in diversen Internetcafes zugebracht haben addiert man die einzelnen Besuche zusammen. Allerdings keine schlechte Beschaeftigung fuer die sehr heisse Mittagszeit und die Abende, da ab 22 Uhr sowieso nur noch wenige Bars aufhaben und die Buergersteige sofern es welche gibt hochgeklappt sind; die Internetcafes haben auf so lange Touris darin versuchen nicht voellig zu entnerven.

Heute haben wir uns frueh am Morgen ein Tuk Tuk samt Fahrer fuer den Tag gemietet und liessen uns zu dem 32 km westlich entfernt liegenden Wasserfall Kuang Si bringen. In der Vormittagssonne badeten wir in einem der vielen natuerlichen Pools in dem tuerkisblauen eiskalten Wasser, genossen die beruhigende rauschende Atmosphaere und beobachteten die vielen Schmetterlinge. Vorher kletterten wir bereits durch den Urwald auf die oberste Ebene des Wasserfalls und erkundeten die Gegend. Zu dem Nationalpark gehoert neben der Hauptattraktion, dem Wasserfall, eine Tiger- und Baerenaufzuchtstation.

Morgen reisen wir voraussichtlich neun Stunden in den Osten, um Phonsavan zu erreichen. Dort befinden sich die sagenumwobenen "Plain of Jars", in deutschen Reisefuehrern oft mit "Ebene der Tonkruge" uebersetzt, eine Ansammlung von vielen Hundert tonnenschweren Steinkruegen (nicht wie die deutsche Uebersetzung vermuten laesst aus Ton) , die auf ein grosses Gebiet im Urwald verteilt sind. Keiner weiss so genau wie die da hinkommen, welchem Zweck sie dienten geschweige denn wer sie wann erschaffen hat. Wir finden es heraus und melden uns voraussichtlich in 4-5 Tagen aus Vang Vieng wieder!

Montag, 26. Februar 2007

Uschi und Horst "off da beaten track" im Norden Laos

Die Lebensverhaeltnisse im Norden von Laos sind im Vergleich mit allen bisher bereisten ostasiatischen Laendern einfach. Der ueberwiegende Teil der Bevoelkerung lebt noch von Landwirtschaft, vom fischen oder jagen, es gibt kaum geteerte Strassen, die Doerfer bestehen mehrheitlich aus Bambushuetten und es gibt entweder keinen oder zwei bis drei Stunden am Tag Strom. Dieser Umstand erklaert auch unsere fast zweiwoechige Blogpause.

Die letzten Tage unserer thailaendischen Visa verbrachten wir flannierend, Bier und Fruchtshakes trinkend, Pool Billard spielend und lecker essend in Chiang Mai. Von dort aus unternahmen wir einen Mopedausflug zu einem nahegelegenen Tempel, einem Kunsthandwerkmarkt und wir schauten uns die Fertigung von regionaltypischen Schirmen aus Bambus und handgeschoepftem Papier an. Etwas traurig waren wir darueber, dass wir dem Norden Thailands so wenig Zeit eingeraeumt haben, denn uns gefiel es ueberaus gut und wir haben das Gefuehl einiges verpasst zu haben.

Nahe Chiang Khong im Norden Thailands kamen wir mit einem Tuk Tuk an der natuerlichen Grenze zu Laos, dem Me Kong, an. In Houayxai auf laotischer Seite werden die Touristen normalerweise in so genannte "Slowboats" verfrachtet (teilweise ueber 80 Menschen) und in einem 2-Tagestrip direkt nach Luang Phrabang befoerdert. Viele Rucksackreisende planen zwei bis drei Wochen fuer Laos ein und lassen den Norden aus. Auch wenn wir den Sueden noch nicht kennen kann dies nur ein riesen Fehler sein, denn der Norden ist wunderschoen und hat es uns angetan!

Der Weg nach Luang Namtha mit einem "Localbus", in dem wir gluecklicherweise zwei der hart umkaempften Sitzplaetze erringen konnten, fuehrte uns durch eine bergige dichtbewaldete Landschaft. Immer wieder lukten Wasserbueffel aus den Fluessen und verdorrten Reisfeldern, auf denen kleine schattenspendende Bambushaeuschen stehen, hervor. In der jetzigen Trockenzeit ist alles mit einer feinen orange-gelblichen Staubschicht ueberzogen und nach dem Busfahren hat man etwa ein Kilo von dem Staub intus. Bei der ersten Pinkelpause konnten wir die schoene Szenerie das erste Mal wirklich betrachten, denn die schlechten "Strassen"verhaeltnisse und die staubigen Busfensterscheiben liessen waehrend der Fahrt lediglich verfaelschte holprige Bilder zu.

Die franzoesische Kolonialzeit hat einige Spuren im Land hinterlassen. So gehoeren Baugettes zum lokalen Essen und Boule ist eine beliebte Freizeitaktivitaet. Auch die kolonialen Bauten sind unverkennbar. Ob das gelassene, entspannte, bequem und ganz und gar nicht aufdringliche Gemuet der laotischen Bevoelkerung auch auf den franzoesischen Einfluss zurueckzufuehren ist koennen wir nicht aufklaeren.

Vielleicht ist es aber dieses Gemuet, dass das hiesige Transportwesen sehr traege macht. Meistens fahren hoechstens zwei Busse am Tag in den naechst groesseren Ort. Der Erste faehrt frueh morgens oder wenn er voll ist und der Zweite faehrt mittags oder wenn er voll ist. Nimmt man also den fruehst moeglichen, dann erreicht man meistens den Mittagsbus im naechst groesseren Ort und kommt etwa 200 km voran. Es scheint keinerlei Konkurrenz, wie wir sie aus allen bisher bereisten Laendern gewohnt sind, zu geben. Daher verbringt man viel Zeit mit warten bis der Bus voll ist oder der Mittagsbus faehrt und das Tageskilometerpensum ist sehr gering.
Unverhaeltnimaessig langes Warten in Restaurants oder an Verkaufsstaenden kann lediglich ein Nachteil sein, wenn man wenig Zeit hat.

Bereits an der Grenze haben wir die beiden Spanier Pimpi (dort findet ihr auch Fotos von uns) und Ernesto und die Italienerin Manuela kennengelernt, mit denen wir fortan zusammenreisten. Die Gruppe vergroesserte sich noch um Slava aus Russland und Marcel aus der franzoesischen Schweiz. Durch die Gruppengroesse waren wir etwas unabhaengiger vom offiziellen laotischen Transportwesen, da wir fast preisgleich einen Privattransport chartern konnten. So erreichten wir an nur einem Tag Muang Sing.
Unsere kleine Fahrradtour endete unverhoffter Weise an der suedchinesischen Grenze. Danach liessen wir sie an einem kleinen Fluss ausklingen und beobachteten die Kinder bei fischen.

Die Vorteile des laotischen Gemuets sind augenscheinlich. Die Harmonie uebertraegt sich auf alles und jeden. Besonders im Dorf Muang Ngoi, nur mit dem Boot von Nong Khiaw zu erreichen, ohne jeglichen Strassenverkehr, am Nam (Wasser) Ou gelegen, ist die Ruhe allgegenwaertig. Wir waren 4 Naechte in einem gemuetlichen 2-Dollar-Bambusbungalow mit kleiner Terasse und Haengematte untergekommen und genossen jeden Tag. Natuerlich konnten wir nicht nur am Flussstrand herumliegen, schwimmen, lesen, in das lokale "Steambath" schwitzen gehen und essen, weshalb wir als Ausgleichsactionprogramm eine Hoehle erkundeten, einen Berg erklommen und das 1 1/2 Stunden Fussmarsch entfernt liegende Dorf Ban Naa besuchten.

Gestern sind wir in Luang Phabang angekommen und damit zurueck auf dem Haupttouristenpfad. Das UNESCO Welterbe birgt an jeder Ecke einen anderen Wat und dazwischen findet man koloniale Wohnhaeuser in franzoesischem Baustil. Dazu saeumen Palmen und anderes tropisches Gewaechs die Strassen. Der gemuetliche Kleinstadtflair wird den westlichen Anspruechen gerecht. Viel Kunsthandwerk wird auf den Maerkten angeboten, vor allem schoene Stoffe, die im Norden gewebt werden, gemuetliche Cafes, Reiseagenturen, die mit 1- bis 3-Tagestouren zum Wildwasserrafting, Elefantenreiten, Tubing, einem Besuch in der Hoehle oder des Wasserfalls werben, Hinweisschilder auf Pizza, Hamburger und sogar Schnitzel und natuerlich Internet.

Montag, 12. Februar 2007

"Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck,...

...oder im Aquarium...", so fuehlten wir uns, als wir in das Andamanmeer eintauchten, welches 20 Meter Sichtweiten zuliess und von bunten Fischen und Korallen nur so wimmelte. Wo man auch hinblickte verschiedene Fische, Schwaerme, Nacktschnecken, Muraenen, Schalentiere, Weich- oder Hartkorallen. Die Highlights unserer viertaegigen "Liveaboardtour", auf welcher wir 14 Tauchgaenge machten, waren die ausgewachsenen Mantarochen mit einer Spannweite von 6 Metern. Als der Erste dieser unglaublich eleganten Schwimmer in dem planktongetruebten Wasser auf uns zu segelte vergassen wir zu atmen, wodurch wir Auftrieb bekamen und schnell an Hoehe gewannen. Sobald er in dem Nichts verschwand, aus dem er gekommen war, taten wir gut daran unser Gleichgewicht wiederherzustellen und auf unsere Tauchtiefe zu achten. Aber dazu blieb wenig Zeit, denn schon flog der naechste Riesenrochen ueber uns hinweg, eine regelrechte Mantashow. Aber auch die kleinen Meeresbewohner fanden unsere Beachtung. Auf 27 Metern besuchten wir zwei gelbe Seepferdchen an ihrem angestammten Stein am Fusse der riesigen Felsnadel Richelieu Rock und einen orange-weiss gescheckten Frog Ground Fisch trafen wir an seiner Lieblingskoralle in 28 Meter Tiefe nahe der Insel Tachai an. Unser Tauchguide Hubert aus Oesterreich war selber noch sehr unerfahren und lag in den letzten Zuegen seiner Divemaster Ausbildung. Das hatte den riesen Vorteil, dass wir mit ihm alleine tauchten und eine kleine Dreiergruppe bildeteten.

Den Lebensrythmus auf der Manta Queen haben wir sehr schnell verinnerlicht und koennten uns an ihn gewoehnen. Nach dem Aufstehen um 6 oder 7 Uhr in der Frueh nahmen wir ersteinmal ein leichtes Freuhstueck ein. Dann folgte der erste Tauchgang. Kaum aus dem Wasser gabs das zweite diesmal schwere Fruehstueck mit Eiern, Speck und Wuerstchen. Kaum hatte man ein paar Seiten gelesen folgte das naechste Briefing fuer den bevorstehenden zweiten Tauchgang. Beim Auftauchen konnte man das Mittagessen bereits riechen. Lesen, Briefing und Nachmittagstauchgang folgten. Dem erneuten Auftauchen folgte ein Snack, entweder Minihamburger oder Fruehlingsrollen. Vor dem vierten Briefing hatte man dann wenigstens ein Kapitel gelesen und es folgte der letzte Tauchgang fuer den Tag, abhaengig von der Aufstehzeit entweder ein Abend- oder ein Nachttauchgang. Danach gabs erst richtig zu essen bis man satt und kaputt, relativ frueh und manchmal etwas angetrunken in die erstaunlich geraeumige Koje fiel.

Nachdem wir das Schaukelgefuehl ueberwunden hatten nahmen wir den letzten Bus in Richtung des Nationalpark Kao Sok. Auf halber Strecke in Takuapa fuhr dann kein Bus mehr weiter und wir verbrachten einen netten Abend in dem aeusserst untouristischen Ort und unterhielten uns mit unserem Vermieter ueber die Auswirkungen des Tsunami und tranken Thaiwhisky "Sang Som" mit Cola (von uns eindeutig als Rum identifiziert).

Frueh am Morgen kamen wir in Kao Sok an und nach einem 1,5 km Fussmarsch durch die pralle Sonne erreichten wir das kleine Oertchen am eingang des Nationalparks. Hier erfuhren wir was Trockenzeit in Thailand wirklich bedeutet. Heiss, trocken und ohne Luftzug bewegten wir uns lediglich im schattenspendenden Urwald in der Naehe des Abkuehlung versprechenden Flusses. Dabei sahen wir die groesste und wohl stinkenste Blume der Welt (Rafflesia). Ansonsten verbrachten wir die Zeit mit lesen, Musik hoeren und stellten einen neuen Rekord im Fruchtshaketrinken auf. Am letzten Tag bestellten wir erneut unser Liebingsthaigericht "Green Curry" im hosteleigenen Restaurant. Dort durften wir es bereits in einer Vollkommenheit schmecken, die ihres Gleichen sucht. Spontan fragten wir die Meisterin ob wir ihr bei der Zubereitung ueber die Schulter gucken duerfen. Sie hiess uns in ihrer bescheidenen Kueche mit Obst willkommen und wir wurden in das Geheimnis der traditionellen thailaendischen Kueche eingeweiht.

Gerade machen wir einen 12-stuendigen Zwischenstopp in Bangkok. Ziemlich erschlagen kamen wir heute nach anstrengender Nachtzugfahrt aus Surat Thani an. Da wir keine Liegeplatzkarten mehr bekamen entschieden wir uns fuer die guenstigeren Sitzplatzkarten. Das Sitzen stellte sich als das kleinste Problem heraus. Wirklich stoerend empfanden wir die Dauerbeleuchtung durch die Neonroehren und die Sitzplatznaehe zu den streng riechenden Toiletten. Ausserdem sind fuer dieses Abteil fliegende HaendlerInnen zugelassen, die ihre in grossen Koerben verpackten Waren alle 15 Minuten lautstark feilboten, waehrend sie sich durch die engen Gaenge schoben. An wirklichen Schlaf war nicht zu denken, lediglich ein nervoeses und durch staendiges Aufschrecken gepraegtes Doesen war moeglich. So warteten wir auf die Ankunft in Bangkok und nahmens mit Humor. Ohne das Geschrei der HaendlerInnen und all die anderen Umstaende haetten wir wohl den herrlichen Sonnenaufgang verschlafen, der sich uns darbot, als wir die armen Vororte Bangkoks durchfuhren, deren Wellblechbarracken bis dicht an die Bahnstrecke heran gebaut sind.

Nachher fahren wir mit einem Nachtzug, fuer den wir die begehrten Liegeplatzkarten ergattern konnten, nach Chiang Mai in den Norden Thailands, wo wir die verbleibenden Tage bis unser Visum am 17. Februar auslaeuft und wir nach Laos ausreisen verbringen werden.

Montag, 5. Februar 2007

Im Sueden Thailands

Nach laengerer durch ueberteuerte Internetpreise an den Straenden von Thailands Westkueste verursachter Blogpause versuchen wir in diesem Post die vergangenen Tage zusammenzufassen.

Von Bangkok sind wir nach einer mehr oder weniger entspannten (Klimaanlagenproblematik siehe unten) 16-stuendigen Nachtbusfahrt in Krabi angekommen und bereits am Nachmittag hatten wir ein Bungalow auf Ko (Insel) Lanta am Khlong Khong Beach bezogen. Die Insel Phi Phi war uns dann doch zu teuer und ueberlaufen. Nach einer entspannten knappen Woche auf Ko Lanta fuhren wir fuer 2 Naechte in das beruehmte Klettergebiet an den Railey Beach. Darauf starteten wir eine Zweitagestour von Phang Nga mit einem Longtailboot und uebernachteten in einem schwimmenden Dorf am Fusse eines imposanten etwa 40 Meter hohen Kalksteinfelsens im "Muslimvillage". Vorgestern sind wir in Khao Lak, einem bekannten Ausgangspunkt fuer Tauchgaenge zu den Similan Islands, Ko Bon, Ko Tachai und Richelieu Rock, angekommen.

Es gibt ein paar hervorstechende Konstanten der verschiedenen Reiseorte. Sonnenschein, traumhafte Sonnenuntergaenge und beeindruckende Sternenhimmel. Ausserdem gutes Essen, Banana Pancake, frischen Fisch sowie Fruchtsaefte und alles ein wenig teurer als in Bangkok. Wir vermuten, dass es nicht zuletzt mit der grossen Zerstoerung durch den Tsunami, der diesen Landstrich komplett verwuestet hat, zusammenhaengt. Alle Haeuser, Strassen, etc. wurden neu errichtet, sind in einem top Zustand und viele Hotels, Resorts und andere TouristendienstleisterInnen haben ihren Betrieb gerade erst wieder aufgenommen. Ansonsten sieht man nur noch Spuren des Tsunami wenn man sich ab von den touristisch stark frequentierten Gebieten umschaut. Abgeknickte Palmen und Ruinen praegen die Strandregionen. Auffallend sind noch die ueberall einheitlich ausgeschilderten offiziellen Evakuierungsrouten und Tsunamiwarnschilder.

Ko Lanta
Auf Ko Lanta fuehlten wir uns auf Anhieb wohl. Am Khlong Khong Beach war nicht zu viel los, man hatte eine grosse Auswahl an sehr liebevoll gestalteten Strandbars mit leckeren Shakes und guter Musik. Der Strand bot fuer uns auf unseren blassen Teint achtende Reisende ausreichend schattige Plaetze, Haengematten und Liegestuehle. Wenn man vom Strand wegschnorchelte konnte man sogar Muraenen sehen.
Ein Highlight neben den perfekten Sonnenuntergaengen war die Inselerkundung mit einem ausgeliehenen Moped, das den Bergen und staubigen schlechten Strassen problemlos standhielt.
Ausserdem haben wir Tine und Pascal, mit denen wir auf Borneo den Berg Kinabalu bestiegen haben, wiedergetroffen und reisen seither mit einer kurzen Unterbrechung gemeinsam.

Railey Beach
Tine und Pascal wollten noch ein paar Tage laenger auf Ko Lanta bleiben und uns dann in Krabi wieder treffen.
Das beruehmte Klettergebiet, das aus vier verschiedenen untereinander verbundenen Straenden besteht kann nur per Longtailboot erreicht werden. Ueberall ragen ueber hundert Meter hohe Steilwaende empor in denen etwa 600 verschiedene Kletterrouten fixiert sind. Eine herrliche Kulisse fuer die in Buchten liegenden Straende und ein wahres Kletterparadies.
Schon auf der Ueberfahrt haben wir ein aus Oesterreich stammendes Paerchen kennengelernt, die uns anboten das Klettern beizubringen. Wir nahmen dankend an und durften am naechsten Tag mit ihrer Kletterausruestung, von ihnen angeleitet uns an den Felswaenden versuchen. Mit einigen kleinen Blessuren sassen wir abends bei Haifisch-, Barracuda- und Kingfischfilet, sowie Tintenfisch und Grillkartoffeln zusammen und bedankten uns mit diesem Abendessen fuer den tollen Tag.

Phang Nga
Phang Nga war der Ausgangspunkt fuer eine Zweitagestour. Mit einem Longtailboot fuhren wir durch Mangrowenwaelder in denen viele Vogelarten, Affen und Echsen leben hinaus in eine bizarre Kalksteinfelslandschaft. Eine Hoehlenbesichtigung und das Schwimmen in einer Lagune waren die Hoehepunkte des Tages. Die eigentliche Attraktion, der James Bond Felsen ("Der Mann mit dem goldenen Kolt") war dann doch zu ueberlaufen und eine Spur zu sehr vermarktet.

Khao Lak
Ist ein total ueberlaufener Touristenort. Der ganze Sueden Thailands ist stark touristisch aber in Khao Lak ist die Sorte Tourist, die wir in Phuket oder auf Ko Samui vermuten und um diese Regionen machen wir eigentlich lieber einen grossen Bogen. Es bewahrheiten sich so ziemlich alle Klichees, die wir mit dem thailaendischen Pauschaltourismus in Verbindung bringen. Diese Art von Urlaub scheint bei Deutschen aeusserst beliebt zu sein, denn hier trifft man ueberdurchschnittlich viele deutsche entweder faltig-ledernen oder krebsrot-ueberspannten Hauttyps. Khao Lak ist darauf eingestellt. Im Supermarkt kann man sogar die aktuelle Bildzeitung, den Playboy auf deutsch und deutsche Zigarillos erwerben.

Tine, Pascal und wir fluechteten auf Mopeds aus diesem touristischen Molloch und sobald wir die Stadtgrenze hinter uns gelassen hatten wurde es wieder schoen und wir fuehlten uns zurueck im wirklichen Thailand. Diese Flucht war auch gleichzeitig die Abschiedstour, denn in Khao Lak trennen sich unsere Reisewege. Tine und Pascal sind gerade landinnwaerts in den Nationalpark Kao Sok aufgebrochen und wir warten ungeduldig und voller Vorfreude auf den Start unserer viertaegigen Tauchsafari. In zwei Stunden brechen wir auf.

Paradoxum: Sich im Flugzeug einen Zug holen!

Unter den Reisenden besteht das ein hartnaeckiges Geruecht. In Suedostasien soll die Haelfte des Energieverbrauchs darauf verwendet werden, den Alltag zu klimatisieren. Wahrscheinlich bestaende die Moeglichkeit von Singapore ueber Malaysia, nach Thailand, durch Laos, Vietnam hinunter bis Kabodschia zu reisen ohne auch nur einmal der natuerlichen Temperatur ausgesetzt sein zu muessen. Denn wirklich alles ist klimatisiert. Taxis, Busse, geschlossenen Schiffe, Flugzeuge, Geschaefte, die etwas teureren Hotelzimmer und eigentlich alles nur Vorstellbare. Dabei gibt es leichte Abstufungen in der Temperierung. Tendenziell ist es immer uebertrieben kalt, wobei Thailand bisher heraussticht. Mal sehen was noch kommt.